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Channel: Life Life – frohfroh – electronic music from leipzig
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Video – Radiolux ”Funken“

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Das Avantgarde-Ambient-Trio Radiolux hat ein neues Video – quasi als Oster-Gimmick. ”Funken“ heißt das neue Radiolux-Stück, das Inka Perl mit ihren charakteristischen Live-Animationen aus verschiedensten Gegenständen visualisiert. Dabei wechseln sich in den knapp vier Minuten kaleidoskopartig unzählige Collagen und Arrangements ab, die einzeln betrachtet abstrakt zusammengesetzte Stillleben ergeben. Musikalisch bleibt ”Funken“ im bisherigen Radiolux-Rahmen aus freiem Saxofon- und Klavierspiel und eingebetteter Elektronik von Marek Brandt alias TriPhaze. In unserer Ambient Week hatten wir das Trio näher vorgestellt. Radiolux Facebook Mehr zu Radiolux

Five Favs – März 2016

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Wir schauen zurück auf die Höhepunkte bei unseren Musikvorstellungen des Vormonats – es ist Zeit für die Five Favs des März. The Road Up North ”Dreammachine / Drive Alone“ (City By Night Records) Der März ging sehr gut los mit einer Neuentdeckung. The Road Up North bündelt sein Musikhochschulen- und Gewandhaus-Know-How in eine EP ”voller Sound-Details, filigran zusammengesetzt zu drei- bis vierminütigen Power-Tracks. Rhythmisch geerdet zwischen  HipHop, Drum & Bass, Dubstep und Broken Beat.“ Unser Highlight aus der ”Flora-EP“: ”Dreammachine / Drive Alone“. Simon12345 & The Lazer Twins ”Norbron Sjinjowkriaw“ (Holger Records) Im März stellten wir auch etwas verspätet das Team-up von zwei der spannendsten Leipziger Labels vor: Holger Records veröffentlichte die klangliche Metamorphose von Doumens Simon12345 & The Lazer Twins hin zum Proberaum-Kraut-Rave. ”Einfach alles roh belassen, eine gewisse derbe und rockistische Plumpheit in Kauf nehmen und damit den House-Floor abbrennen.“ Und zwischendurch beruhigend-ungeschliffene Electronica. Unser Favorit der ”Cheveux Propres, Cheveux Gras“-EP: ”Norbron Sjinjowkriaw“ Sonnenstadt ”Rising Tides“ (Airdrop Records) Zacharias Bähring überzeugte uns im März mit seinem Downbeat-Nebenprojekt Sonnenstadt. Einmal, weil solch ein Sound in Leipzig nicht oft auftaucht und außerdem, weil Sonnenstadt hier für einige sehr beseelte Momente sorgt. ”Klar, da schwingt etwas New Age-Kitsch mit in den überweichen Streicherflächen und den Ambient-Synths. Doch die grundoffene, weichgezeichnete Stimmung der Stücke hat durchaus eine anziehende Kraft.“ IIx ”651“ (Break The Surface) Im März zeigte Ilx auf Break The Surface, wie es klingt, wenn man bei Drum & Bass-Tracks einfach mal die Beats weglässt. ”IIx subtrahiert auf den sieben Tracks einfach die Drums, wodurch das restliche Arrangement stehen bleibt. Heraus kommt, was auf Soundcloud augenzwinkernd mit 'Powerambient' getaggt ist und erstaunlich gut funktioniert.“ Besonders ”651“ zog uns in den Bann. Ale Mania ”Center (Mick Wills Intro Edit)“ (Sign Bit Zero) Im März kam auch die erste Platte von Sign Bit Zero heraus. Ursprünglich als Party-Reihe für dunklere Wave-Sounds gestartet, wollte Kilian Krings auch alte Post-Punk- und Wave-Perlen mit Edits auf den Dancefloor bringen – mehr dazu in unserem Interview. Für die erste Platte stretchte Mick Wills den Song ”Center“ der kalifornischen Band Ale Mania. ”Heraus kommen zwei wehmütig-schleppende, analog schillernde Wave-Hymnen.“ Mehr zu The Road Up North / Simon12345 & The Lazer Twins / Holger Records / Sonnenstadt / Break The Surface / Sign Bit Zero

Premiere – Klinke Auf Cinch

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Hier kommt unsere erste Track-Premiere überhaupt. Die Jenaer Band Klinke Auf Cinch ist zurück auf Analogsoul und bei uns bekommt ihr einen ersten Vorgeschmack. Es sind tatsächlich über drei Jahre her seit dem letzten Klinke Auf Cinch-Album ”Highs & Hills“. Das hat mich doch überrascht. In der Zwischenzeit ist Band-Mitglied Lutz Hartmann nach Leipzig gezogen und es wurde in Jena eine neue EP mit vier verschiedenen Sängerinnen und Sängern produziert, die nächste Woche bei Analogsoul herauskommen wird. Vorab gibt es bei uns den Marbert Rocel-Remix von ”Tett“ als Stream zu hören – das Original haben wir ebenfalls daneben gestellt. Beide Versionen passen perfekt zu einem gedimmten und entschleunigten Sonntag. Zurückgelehnter Pop mit der Jenaer Sängerin Paula Akinsinde sowie Bass und Trompete von Lilabungalows Dave Bönsch und Patrick Föllmer. Marbert Rocel rauen ”Tett“ ganz dezent an und entzerren den Pop. Damit bringen sie mehr eine Trip Hop-Note rein, die ”Tett“ sehr gut tut. Übernächste Woche stellen wir dann die gesamte EP vor. Klinke Auf Cinch Website Analogsoul Website Mehr zu Analogsoul bei frohfroh

Anmeldung läuft: Elektronische Schallplattenbörse

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Vinyl-Junkies aufgepasst: Am 7. Mai findet wieder die Elektronische Schallplattenbörse auf Carlos Terrasse in der Feinkost statt – parallel zum dortigen Flohmarkt. Hier könnt ihr einen ganzen Tag lang in den Kisten diverser Menschen nach neuen Lieblings-Platten wühlen. Noch besser: Ihr könnt auch selbst eure Lieblings-Platten verhökern oder tauschen. Und das bei hoffentlich bestem Wetter in gemütlicher Atmosphäre. Natürlich liegt der Fokus auf elektronischer Musik, aber sicherlich werden auch andere Musikrichtungen vertreten sein. Auch CDs und Tapes freuen sich über neue Besitzer. Wer seine Plattenspieler, Mischpulte und Synthesizer nicht mehr mag, kann hier ebenfalls auf Käufer hoffen. Hier die Fakten: Datum: 07.05.2016 | 10-16 Uhr Location: Carlos Terrasse in der Feinkost (Innenhof) Anmeldung und weitere Informationen unter: espb[at]vinyl20[dot]com Standgebühr: 5 €

Club-Update

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Die Leipziger Club-Szene bleibt in Bewegung. In letzter Zeit vermehrt an clubkulturell weniger erschlossenen Ecken. Zuerst geht es nach Eutritzsch. Dort sind in diesem Frühjahr sowohl eine Schließung als auch eine Eröffnung in unmittelbarer Nähe zu erleben. Mitte März gab der E35-Verein bekannt, das er mit sofortiger Wirkung keine Musikveranstaltungen mehr durchführen dürfe. Damit war das kulturell bespielte Gelände mit seinem Keller wirtschaftlich nicht mehr zu halten. Es wäre jedoch so oder so im Sommer zu Ende gewesen, da der Mietvertrag auslief und eine Verlängerung nicht in Sicht war, wie es in der LVZ kurz nach der Schließung hieß. Das plötzliche Ende durch das Ordnungsamt machte jedoch einen geordneten und würdigeren Ausklang unmöglich.Einen Kilometer weiter stadteinwärts beginnt dagegen ein neues Clubprojekt. Am Wochenende um den 30. April eröffnet das So&So in der Theresienstraße, unweit des Studentenladens TV Club. Viel zu sagen gibt es dazu jedoch noch nicht. Die Betreiber möchten lieber den Ball flach halten und sich momentan nicht öffentlich äußern. Fest steht: Der Umbau des Gebäudes der ehemaligen PGH Fliesen-Keramik hat sich scheinbar über zwei Jahre hingezogen. Die Ankündigung für einen neuen Ort liegt bereits zwei Jahre zurück. Im letzten Sommer gab es dann neben dem Clubgelände ein Open Air, ein Jahr später scheint alles bereit zu sein. Zum zweitägigen Grand Opening spielen draußen und drinnen neben den ersten So&So-Residents wie Nikolas Noam, Fritsch, Josia Loos sowie Herr & Frau Schmidt auch einige Gäste aus Berlin und Rostock, die vom Sound her alle in Richtung deep bis ravigen Tech House gehen. Damit rüber in den Südosten der Stadt – nach Stötteritz. Seit Januar finden dort alle zwei Wochen Partys in einem Laden namens Charlytown statt. In einer ehemaligen Fischmarinadenfabrik haben sich Nico und Holger in DIY-Attitüde einen Ort aufgebaut, den sie verschiedenen Party-Crews zur Verfügung stellen. Es ist also kein Club im klassischen Sinne, sondern eher eine Spielwiese, die die Betreiber in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Crews immer neu und wild dekorieren – da ragen halbe Autos aus der Wand und dem Boden oder es stehen Elektromobile herum. Beide setzen nicht auf ein wöchentliches, zweitägiges Programm, sondern auf ausgewählte Nächte. Der Raum dafür stand lange leer und liegt direkt neben der Werkstatt, in der die beiden sonst arbeiten. Doch es geht natürlich auch darum, diese Ecke in der Leipziger Clubkultur zu besetzen. E35 Facebook So&So Facebook Charlytown Facebook

Five Favs – April 2016

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Und wieder ein Monat herum – Zeit für unsere fünf Track-Highlights des April. Philipp Matalla ”Kiba“ (Kann Records) Es ist nicht so, dass Kann Records nur selten gute Tracks veröffentlichen würden. Doch manchmal gelingen die wirklich herausragenden Highlights. ”Kiba“ von Philipp Matalla ist so eins. Überhaupt die ganze EP gehört für mich zu einer besten Platten des Labels. Der Titel-Track “wird getragen von einem undurchdringlichen Beat-Rasseln. Trippig und zerbrechlich, verwischt und unwirklich, voller weirder Zwischentöne und einer überpoetischen Gitarre.“ Deshalb steht er hier. Duktus ”Light Up My Night“ (ThinkLoud & Resistant Mindz) Die Leipziger Beatmaker-Szene gehört aktuell zu den aktivsten Subszenen der Stadt. Und Duktus ist sehr weit vorn mit dabei. Im April stellten wir seine erste Solo-Veröffentlichung ”Hannah“ vor, die vom Zusammenleben mit seiner kleinen Tochter inspiriert ist. Neben klassischem Beatmakerism gefiel uns besonders ”Light Up My Night“: ”Wie stark sich Duktus derweil von seinen im HipHop verankerten Beats löst, wird spätestens mit ”Light Up My Night“ klar. Der Groove behält trotz seiner Verspieltheit einen typischen Swing bei, wie man ihn sonst eher von britischen Produzenten kennt,“ schrieb Christoph in unserer Review. Mary Yalex ”Bright Lights“ (Yalex Recordings) Wir hatten Mary Yalex bereits länger im Blick, aber leider hat sich unsere Vorstellung etwas hingezogen. Die Wahlleipzigerin widmet sich einem sehr atmosphärischen, melodiösen House und bringt alles selbst auf ihrem eigenen Label heraus. ”Lang gedehnte Synth-Chords und Streicher erzeugen immer wieder eine opulente Erhabenheit, die von dazwischen aufflackernden Field Recordings vor allzu pathetischer Überladenheit bewahrt wird.“ Der Track ”Bright Lights“ steht da eher exemplarisch für ihr melancholisch eingefärbtes Album ”Beyond Borders“. Markus Masuhr ”Grey Calmness“ (Pragmat) Richtig dark wurde es im April mit Markus Masuhr. Sein neues Album ”The Trepidation Lack Depth“ geht weg vom Dancefloor und taucht tief in eine ausgekühlt klingende Welt ein. “Markus Masuhr bewegt sich mit den acht Tracks eher ins Avantgarde. Mit einer kompletten Öffnung der Strukturen, ästhetisch in leeren und ruinösen Industriehallen verortet. Wie klangliche Stillleben aus einem unwirtlichen Sperrgebiet wirken Tracks wie 'Grey Calmness'.“ Beängstigend passend, dass dieses Album genau im 30. Jahr nach der Tschernobyl-Katastrophe herauskommt. Leibniz ”Grind“ (Shtum) Auch Leibniz raute seine eh schon oft vorhandenen Kanten weiter an. Auf dem Uncanny Valley-Sublabel Shtum brachte er eine neue EP, die einerseits ein neues Roughness-Level erreichte, andererseits ins Breakige übergeht. ”Grind“ flashte uns da besonders. Denn es ”mündet nach seinem sphärischen Intro in ein Beat-Dickicht mit schweren Basswogen und hektisch rasselnden Breaks-Samples. Auf der Ortloff-Platte sorgte das schon einmal für großartige Momente.“ Mehr zu Philipp Matalla / Kann Records / Duktus / Resistant Mindz / Mary Yalex / Markus Masuhr / Pragmat / Leibniz bei frohfroh

Video-Premiere – Crssspace ”nahdontlookdown“

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OverDubClub-Member Crssspace haut demnächst ein neues Beat-Tape heraus, inklusive Videos für jeden Track. Wir präsentieren vorab eins. Bei Resistant Mindz ist in diesem Jahr volles Programm – die ”Forecast“-Compilation kündigte bereits einiges an. Auch ”nahdontlookdown“, einen von 18 Tracks und kurzen Skizzen, die Crssspace am 20. Mai als limitiertes Tape veröffentlichen wird. Zu jedem Stück hat Grafiker und Video-Künstler ahabzutun ein Video gebastelt, das den nostalgisch-collagierten, leicht neben der Spur leiernden Beatmaker-Sound von Crssspace bestens visualisiert. Das Video zu ”nahdontlookdown“ könnt ihr bereits jetzt schauen und ab ins sonnige Wochenende abtriften. Inklusive Fernweh nach der Ostsee. Oder irgendeinem anderen Meer da draußen. Hauptsache Wasser und Weite und Unbeschwertheit. Crssspace Facebook Resistant Mindz Website Mehr zu Crssspace / Resistant Mindz bei frohfroh

Micronaut und die Mathematik

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Nachdem Micronaut im März seine Happy Family EP in die Hände verschiedener Produzenten gegeben und als Remix EP auf Analogsoul veröffentlicht hat, erscheint voraussichtlich in diesem Sommer sein drittes Album. Als Appetithäppchen gibt es vier kurze Videos aus Micronauts Studio mit Snippets der neuen Tracks. Die einminütigen Ausschnitte versprechen euphorischen und gewohnt vielschichtigen Micronaut-Sound, bei dem die Wärme echter Instrumente, wie Schlagzeug oder E-Gitarre spürbar ist. Das Highlight ist das beinahe schrille Theremin, ein Instrument, das ohne Berührung durch ein magnetisches Feld zwischen Körper und Instrument gespielt wird. Neuerdings vervollständigt es Micronauts Studio. Wie schon bei seine vorherigen Alben ”Friedfisch“ und ”Panorama“ soll es für das neue Werk ebenfalls eine Überschrift geben. Dieses Mal geben Mathe und Geometrie den Rahmen vor. Klingt nach ”es ist kompliziert“, soll aber ein in sich geschlossenes Werk inklusive formvollendetem Artwork werden. Wie Symmetrie für einen Produzenten klingt, der ungerade Beats bevorzugt, werden wir wohl im Hochsommer hören. Micronaut Website Mehr zu Micronaut bei frohfroh

Five Favs – Mai 2016

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Bevor wir uns den Themen des Junis widmen, schauen wir noch einmal kurz zurück und präsentieren unsere fünf Track-Highlights des Mai. Jennifer Touch ”Wordless“ (Riotvan) Ganz oben muss dabei Jennifer Touch stehen. Ihre neue EP ”Feeling C“ hat uns sehr geflasht. Denn: ”Tatsächlich klingen die Arrangements und die Soundauswahl ausgefeilter und weitaus opulenter als der Vorgänger, aber auch die Grundstimmung wirkt weniger kühl. Es scheint geradezu, als hätte Jennifer Touch nochmal ein paar prägnante Synthesizer mehr zur Verfügung gehabt, mit denen sie ihren Sound-Kosmos ausbaut.“ Als Fav konnten wir uns auf ”Wordless“ einigen – auch wenn es nicht leicht ist sich auf einen Track zu beschränken. Lake People ”Ashland“ (Permanent Vacation) Mit der aktuellen Lake People-EP waren wir spät dran. Dies schmerzte umso mehr, weil sie wirklich sehr gut an das Debüt-Album anknüpft und sich dabei noch mehr Freiraum für filigrane Sound-Verästelungen nimmt. ”Als ob mit der Pinzette großartige Welten in Miniaturgröße zusammengesetzt werden.“ Das Stück ”Ashland“ ist in seiner stillen Erhabenheit ein besonderes Highlight daraus. Lynch Kingsley ”Dubplate Request“ (Alphacut Records) Bei Alphacut Records ging die ”Third Wave“-Serie weiter, die mit Mini-Compiations ein möglichst weites Spektrum an Breaks-Subgenres featuren möchte. Lynch Kingsley gefiel uns da besonders gut, weil er ”Jungle-Einflüsse der Neunziger auf Footwork treffen lässt und dabei andere Drum & Bass-Spielarten der letzten zwanzig Jahre gekonnt ignoriert.“ Bei Soundcloud gibt es nur einen Zusammenschnitt der Compilation. Komplett lassen sich die Tracks auf der Alphacut-Seite hören. Crssspace ”hestillnotkno“ (Resistant Mindz) Crssspace war im Mai groß bei uns präsent: Wir brachten eine Video-Premiere und stellten später das neue Beat-Tape ”Someofwhicharecollectibles“ vor, das ”die Lo-Fi-Ästhetik nicht um seiner selbst Willen abfeiert, sondern diese als Klangfarbe einsetzt, die den verwendeten Samples eine geisterhafte Komponente gibt.“ Aus 18 Tracks ein Highlight herauszupicken ist dabei sehr hart. Wir geben aber dem anderthalb Minuten langen ”hestillnotkno“ aber den Zuschlag. Perm ”Untitled“ (Shtum) Nach der April-Ausgabe schafft es wieder ein Track des Dresdner Labels Shtum in unsere ”Five Favs“. Auf der ersten Label-Compilation waren nämlich auch neue Tracks von Leibniz und Perm enthalten. Und bei letzterem ”bleibt der Fokus weiter unheimlich konzentriert auf wenige filigrane, überaus packende Loops, aus denen sich einzelne Sounds herauswinden und eine unberechenbare Eigendynamik entwickeln.“ Wir sind darin sehr angenehm abgedriftet. Mehr zu Jennifer Touch / Riotvan / Lake People / Alphacut Records / Crssspace / Resistant Mindz / Perm bei frohfroh

Radio Hommage x Knackless x Halle

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Ein Blick rüber nach Halle lohnt immer mal wieder. Mit Knackless gibt es beispielsweise ein neues Tape-Label, bei dem auch Philipp Matalla zu hören ist. Und bei Philipp Matalla werde ich schnell weich. Ich hoffe, niemand hat die ”Kiba“-EP neulich verpasst. Wirklich niemand! Zwar spielt er beim Label-Debüt von Knackless nur auf einem Track den Synth (”Session 1“ von 24 Hour Security), aber was soll's. Dieses Tape hier sollte nicht unerhört bleiben. Gerade auch, weil es für Halle etwas ungewohnt klingt – von außen betrachtet scheint es dort ja eher einen gewissen Hang für pumpenden bis ironisierten Tech House zu geben. Knackless ist da mehr von Rohheit und analog sononischen Spielereien geprägt. Ausprobieren und Imperfektion als Ziel, vielleicht auch daher der Name ”knackless“, der als sehr freie Übersetzung von talentfrei zu verstehen ist. Tim Rosenbaum hat das Label kürzlich gegründet und im April ein erstes Tape mit fünf Tracks von Freunden veröffentlicht. Stilistisch möchte Knackless weit ausholen und so schimmern House, Electronic und Obskures durch. Ästhetisch sollte es aber zum Rauschen des Tapes passen. Den fünf Tracks der ”Knackless 1“ ist denn auch eine jene Rohheit und unbeirrbare Experimentierfreude anzuhören, die in den letzten Jahren für viele tolle weirde Momente sorgte. Als Digital-Version gibt es die Tracks übrigens auch for free. Die Offenherzigkeit der Knackless-Crew hat auch einen sehr schönen Mix hervorgebracht, der heute bei Monkey Safaris Label-Podcast-Reihe ”Radio Hommage“ online gegangen ist. Tim Rosenbaum, Philipp Matalla und MIXTC teilen sich gut eine Stunde in ein liebevoll zusammengestelltes Mix-Tape, das zum Entdecken und Hören einlädt. Kein Dancefloor-Stuff. Nur Lieblingstracks und -songs. Die ersten zwei Drittel fallen ätherischer, folkloristischer, breakiger und ruhiger aus – Matallas Teil begeistert mich da besonders. Tim Rosenbaum zelebriert dann noch einmal die sommerliche Leichtigkeit. Wir freuen uns, dass wir exklusiv einen Blick in die Tracklist werfen dürfen: MIXTC 01 - Geino Yamashirogumi - Doll's polyphony 02 - Hirasawa Susumu - Ou Mono 03 - Kenji Kawai - Making Of A Cyborg 04 - Masahiro Ikumi - Baachiya Mima 05 - Geino Yamashirogumi - Kaneda Philipp Matalla 06 - Hosono & Yokoo - Hotel Malabar Ground Floor (Triangle Circuit On The Sea-Forest) 07 - Joel Vandroogenbroeck - Fairy Tale 08 - Lukid - USSR 09 - Beyoncé - Pray You Catch Me 10 - Istishhad - Motivational Prayer 5: At The Gates Of Paradise (Edit) 11 - Florian Fricke / Popol Vuh - The Garden Morya 12 - Gymgym - Bocke (Radio Rip) Tim Rosenbaum 13 - Clä-Sick - Morning in China 14 - Japanese Genius - Pikah o Papikah 15 - Agata Morio - 連続香水瓶 16 - Front 242 - Principles (Instrumental) 17 - Antena - Noelle A Hawai 18 - We Be Echo - Bogeyman 19 - Stereolab - Parsec 20 - Blancmange - Just Another Spectre Knackless Facebook / Bandcamp

Arpen x Bernhardt x Defence

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Arpen und Bernhardt im Duett – Wahnsinn. Aber wahr. ”Defence“ heißt der gemeinsame Song. Bei Arpen passiert viel über Kollaborationen. Auch wenn seine ursprüngliche Band Mud Muhaka neulich ihre Auflösung bekannt gab, bleibt das Zusammenarbeiten für ihn ein wichtiger Punkt. Zuletzt setzte sich Arpen mit Friederike Bernhardt zusammen. ”Defence“ gilt quasi also Bonus-Track für das im Herbst erscheinende Arpen-Album – veröffentlicht ausschließlich als Live-Video. Zugleich ist es der erste Song, der nach den Arbeiten am kommenden Album entstand, wie Arpen im Analogsoul-Blog erzählt. Beide treten bei ”Defence“ in einen melancholisch eingehüllten Dialog, spartanisch mit zwei Klavieren begleitet. Anziehung und Wegstoßen klingen hier durch, Stille und lauter Ausbruch. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit von beiden. Für das im Herbst angekündigte Arpen-Album entstand ein weiteres Stück auf dem Friederike Bernhardt zu hören sein wird. Und auf Arpens Tour wird sie als Support bei einigen Konzerten dabei sein. Arpen Facebook Bernhardt Facebook Mehr zu Arpen / Bernhardt bei frohfroh

Five Favs – Juni 2016

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Welche fünf Tracks haben uns im Juni am meisten geflasht? Wir sagen es euch. Noisy Answer ”Präsenz“ Allzu viel wurde von KC bislang noch nicht veröffentlicht. Doch der selbst veröffentlichte Ambient-Track ”Präsenz“ ihres neues Alias Noisy Answer hat uns mächtig bewegt. ”Mit wenigen Elementen schafft KC hier eine raumgreifende, kontempalative Atmosphäre, die sich für einen kurzen Moment episch aufbäumt und genauso plötzlich wieder in ihre ursprüngliche Ruhe zurückkehrt.“ Gymgym ”Bocke (Radio Edit) (XANN) Für eine Überraschung sorgte im Juni auch Kann Records. Sie haben eine neue One-Hit-Reihe bei Bandcamp gestartet. Spontan entstandene Hits sollen auf diese Weise schnell veröffentlicht werden. Der Start verlief bestens, ”weil 'Bocke' auf super lässige Weise den Bogen zwischen Jungle, House und New Age-angehauchtem Ambient spannt. Kein klassisches Kann Records-Programm also.“ Jaja ”El Ritmo“ (YNFND) Eine gänzliche Neuentdeckung war im Juni das in Leipzig lebende Duo Jaja, das mit ”Tropical Bird Club“ ein exotisch-folkloristisches Debüt-Album rausbrachte. Da war nicht alles ohne Schunkelei. Aber es bracht immer dann gute Momente hervor, wenn ”sich herrlich unprätentiös Folklore-Emotionalität und Slow-House-Weite zu stillen Hits überlagern“ – ”El Ritmo“ gehört zu diesen großen Momenten. Ab Minute 1:15 ist es kurz in dem Album-Snippet zu hören. Pumamontana ”Moving Or Not“ (Tetmusik) Ende Juni kam ein neuer Tetmusik-Sampler heraus. Und neben all der musikalishchen Vielseitigkeit ist es immer auch ein Garant für einen neuen Song von Pumamontana und seinem emotionalen Electronica-Vocoder-Pop. Auch dieses Mal waren wir wieder entzückt von ”Moving Or Not“. ”Schade, dass es immer nur auf einem Tetsampler ein Wiederhören mit Pumamontana gibt.“ Alex Kaminski ”Nesabudka Remake“ Außerdem gab es im Juni ein längst überfälliges Comeback unserer Newcomer-Reihe ”Neues aus der Wolke“. Alex Kaminski stellten wir vor, der ursprünglich in Metal- und Hardcore-Bands spielte und irgendwann in elektronische Musik eintauchte. ”In Abständen ließ er uns an seiner Entwicklung teilhaben. Bis neben dem anfangs aufgepumpten Tech-Deep-House-Grundtenor auch ruhigere und experimentellere Stücke dabei waren. Allen voran das wunderbare 'Nesabudka Remake'“. Im Blick behalten! Mehr zu KC / Kann Records / Jaja / Tetmusik / Pumamontana / Alex Kaminski bei frohfroh

Film-Tipp: ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“

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Wie ist das Leben als Independent-Musiker in der Gegenwart? Der Dokumentarfilm ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ gibt Einblicke. Vor über einem Jahr feierte die erste große Relativ Kollektiv-Produktion Premiere im Neuen Schauspiel Leipzig. Anschließend ging der 37-minütige Film auf Tour mit Bands und war auf einzelnen Festivals zu sehen. Nun gibt es ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ auch auf Youtube in voller Länge. André und Benjamin vom Relativ Kollektiv wollten herausfinden, was das Leben als unabhängiger Musiker abseits der großen Stadien und Hallen prägt. Lässt es sich davon leben? Was bedeutet Erfolg überhaupt? Was kann ein Indie-Label dafür tun? ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ fokussiert in poetisch gefilmter und unaufgeregter Weise die Analogsoul-Musiker A Forest, Arpen, Wooden Peak, Earnest And Without You, Klinke Auf Cinch und Lilabungalow. Und der Film zeigt das Dilemma zwischen unbeirrbarer künstlerischer Leidenschaft und prekären Strukturen auf, die Nebenjobs und ein ständiges Engagement nötig machen. ”Unabhängiger Musiker zu sein, ist eigentlich ein ständiger Kampf. Du bist ständig damit beschäftigt, Freiräume für deine künstlerische Arbeit zu schaffen, in dem du Sachen machst, die damit nichts zu haben“ – so desillusionierend ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ beginnen mag, so sehr machen die verschiedenen Akteure die künstlerische Unbedingtkeit deutlich. Musik als Lebensdefinition. Als Selbstzweck. Auch wenn es nur 100 Leute interessiert und der Weg mühsam ist, mehr zu begeistern. Natürlich ist bei allen vorgestellten Musikern der Wunsch groß, davon leben zu können. Aber nicht um jeden Preis. Es sind reife, wenig naive Perspektiven auf die Realitäten und Möglichkeiten, die hier aufgezeigt werden. Nebenbei entstand übrigens auch die sehr sehenswerte ”Landgang“-Reihe, die ”Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ mit Band-Porträts gut ergänzt. Außerdem interessant: ein Kurz-Interview mit André und Benjamin über die Hintergründe des Filme im Analogsoul-Blog. Film Webseite Relativ Kollektiv Website Analgsoul Website Mehr zu Analogsoul bei frohfroh

Tech Talk mit Daniel Stefanik

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Fette Plug-ins, inspirierende Effekt-Ketten, Mono Machine und mehr – Daniel Stefanik gibt für das Electronic Beats-Magazin Einblick in seine Studioarbeit. Im Rahmen der ”Tech Talk“-Reihe konnte Stefanik ausgiebig fachsimpeln und sein ”reduziertes Set-up“ zeigen, vom Patchen und Routen sprechen. Auch um die Produktionsprozesse an sich geht es, vom Unterschied zwischen Musikmachen und Klangorschen. Super spannend. Meine Lieblingsstelle: ”Der Zuhörer weiß ja nicht, wie es entsteht. Wenn es fett klingt, ist es egal, ob da ein 5-Euro-Gerät steht.“ Dass es dafür aber eine Menge Wissen und Erfahrung braucht, lässt sich zwischen den Zeilen deutlich heraushören Daniel Stefanik Website Mehr zu Daniel Stefanik bei frohfroh

Talk Talk – Wie man das Berghain-Closing spielt – Vincent Neumann

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Bevor demnächst unser erstes Video-Feature kommt, haben wir uns spontan eine neue Reihe ausgedacht: Talk Talk – unser Interview-Podcast. Kathi hatte die Idee. Klar, als Sputnik-Moderatorin hat sie regelmäßig mit Interviews zu tun. Und auch ich hab durchaus Lust darauf, Interviews mal nicht abzutippen, sondern als Tondokument stehen zu lassen. Wir werden uns also reinteilen. Unsere Talk Talk-Reihe soll sich immer mit einem, durchaus universelleren oder unterhaltsameren Thema beschäftigen, die Antworten kommen von einem Experten bzw. einer Expertin dazu. Alles nicht länger als 25 Minuten. Für den Start haben wir Distillery-Resident Vincent Neumann gefragt, wie es sich eigentlich anfühlt das Berghain-Closing zu spielen. Anfang Juni wurde er dazu eingeladen und spielte zehn Stunden lang. Hört selbst und sagt uns, wie ihr es findet. Der Intro-Track der Reihe kommt übrigens von unserem Christoph alias Kid Kozmoe. Vincent Neumann Facebook / Soundcloud

Zwei Jahre Possblthings Records

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In dieser Woche feiert der Possblthings-Plattenladen sein 2-jähriges Bestehen – mit mehreren Instore-Sessions, Discounts und einem Video. Im Sommer 2014 öffnete der Possblthings Record Store plötzlich, kurz nach der ebenso plötzlichen Schließung des Kann Records-Plattenladens. Und trotz des zugespitzten Programms scheint es nach wie vor zu funktionieren, einen Plattenladen für elektronische Musik in Leipzig zu betreiben. Eine erfreuliche Nachricht. Zum kleinen Jubiläum kommt der Betreiber Steffen alias Demian in einem kurzen Video selbst zu Wort. Das Lustige: Eigentlich war etwas anderes geplant, als einen Plattenladen zu eröffnen. Schade, dass es so abrupt endet – da gäbe es sicher noch mehr zu erzählen. Aber am Ende eben auch nicht, wie es Demians Schlusswort klar macht. Übrigens hat Demian eben auch eine eigene Platte bei Mikrodisko veröffentlicht, die ihr nicht verpassen solltet. Verpassen solltet ihr auch nicht die Sales Week, die am morgigen Mittwoch startet und jedem musikalischen Bereich, der im Possblthings eine Rolle spielt einen eigenen Tag widmet. Dazu gibt es passend Instore-Sessions mit befreundeten DJs sowie 20% Rabatt auf jede 12"-EP aus dem jeweiligen Bereich. Generell gilt aber bis kommenden Samstag: 15% auf jede 12"-EP und 10% auf jede LP. Hier das Programm für die nächsten Tage: 27. Juli 2016, Mittwoch, 14-19 Uhr House (20% auf 12"s) FAQ (Young Shields, IfZ) DJ Rijkaard (primitive people, conne island) 28. Juli 2016, Donnerstag, 14-19 Uhr Techno (20% auf 12"s) DJ Qiu (IFZ/ Connwax) DJ Motram (Giroton/ Possblthings) 29. Juli 2016, Freitag, 14- 19 Uhr Wave / Synth/ Ambient / 80'er Style (20% auf 12"s) Maik Grötzschel (Solid Rotation/ Futuro Grande) d-tect live (WE/ LE - Possblthings) 30. Juli 2016, Samstag, 14- 20 Uhr Elektro (20%auf 12"s) Robyrt Hecht (Yuyay/ Clear Memory) Flyby Crew Samstagabend wird es dann noch eine Party geben, Location xxx in Connewitz. Ab 22 Uhr spielen Steffen (Possblthings), TNRG (outer space/possbl) und die Flyby Crew. Possblthings Website / Facebook

Deko Deko x Video x Kid

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Endlich, das erste Deko Deko-Album wird demnächst herauskommen. Vorab gibt es ein Video. Es war eine der Überraschungen im Interview mit O*RS-Betreiber Filburt: ”Ich kann auch schon sagen, dass wir das Deko Deko-Album herausbringen.“ Diese Ankündigung war umso erfreulicher und erstaunlicher, weil das Deko Deko-Debüt eigentlich schon vor zwei Jahren kommen sollteNun steht der 9. September als Termin für die Veröffentlichung von ”Neustadt“ fest. Der erste Song ”Kid“ holt den dunkel-wavigen Sound in Erinnerung zurück, mit dem Lena Seik und Tristian Schulze vor fünf Jahren auf Ortloff erstmals aufhorchen ließen. Mit all dem Pathos und der artifiziellen Gesamtinszenierung. Wir sind mehr als gespannt. Deko Deko Website Mehr zu Deko Deko bei frohfroh

”Artists“ #1 – Robyrt Hecht

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Anfang Juli kam eine interessante Anfrage des Fotografen Gregor Barth rein – in einer Serie porträtiert er Musiker bei der Entstehung von Musik. Ganz schlicht ”Artists“ hat Gregor Barth die Reihe genannt. Und als ersten Artist fotografierte er den Musiker, DJ und Yuyay Records-Label-Betreiber Robyrt Hecht. Den dabei entstandenen Track gibt es exklusiv hier als Track-Premiere: Mit 14 Jahren bekam Gregor Barth von seinem Vater eine Practica Spiegelreflex-Kamera geschenkt, seitdem sei die Kamera eigentlich immer dabei, meint er. Er macht auch selbst Musik, schaut aber gern in angrenzende Gefilde – als Zuschauer, Fotograf oder Autor über Musik. Weitere Bilder von ihm sind auf seiner Website zu sehen. Was Gregor mit dem ”Artists“-Projekt vor hat, erklärt er am besten selbst: ”Hinter dem Projekt steckt für mich das Vorhaben, Künstler zu portraitieren, deren Werk ich mag und sehr schätze. Es sollen Künstler gezeigt werden, die für mich eine große Relevanz zu verschiedenen Zeitpunkten besaßen und noch besitzen. Das Ziel ist es, in einer längeren Reihe, gezeichnet durch eine eigene fotografische Handschrift, ein Gesamtbild mit musikalischen Querverweisen hervorzubringen. Dabei möchte ich den Künstler in seiner Heimat und an seinem musikalischen bzw. kreativen Arbeitsplatz besuchen. Die Verbindung zum Ort der Entstehung und der Umsetzung seiner musikalischen Ideen wird dadurch offensichtlich. Der Moment des kreativen Schaffens ist zentral. Weiter steht für mich im Mittelpunkt, die rohe Essenz und den Ursprung hinter einem Kunstwerk fotografisch festzuhalten. Ähnlich einer Befragung in einem Interview sollen die Bilder in einer Art fotografischem Interview einen Einblick bieten. Dafür werden sie in einer minimalen Bildsprache auf das nötigste reduziert in Schwarz-Weiß, analog und ohne zusätzliche künstliche Lichtquellen aufgenommen." Gregor Barth Website Robyrt Hecht Soundcloud

Five Favs – Juli 2016

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Von wegen Sommerloch – der Juli war voller guter Platten und EPs aus Leipzig. Hier kommen unser fünf Track-Highlights daraus. Robyrt Hecht ”A Gust Of Phosphor“ Unser erster Hit ist ein besonderer: Wir durften ihn nämlich exklusiv auf unserem Soundcloud-Profil veröffentlichen. Während der flockig-melodische House-Track ”A Gust Of Phosphor“ im Studio von Yuyay Records-Betreiber Robyrt Hecht entstand, war auch der Fotograf Gregor Barth anwesend und dokumentierte das Musikmachen in einer Foto-Reihe. ”Artists“ heißt die Reihe und sollen demnächst weitere Serien mit Leipziger Producern folgen. Kassem Mosse ”Chilazon 1“ (Honest Jon's) Im Juli gab es gute Kassem Mosse-News: Ein neues Album wurde angekündigt und eine erste Vorab-EP erschien beim Londoner Label Honest Jon's. Und besonders ”Chilazon 1“ überraschte uns, denn ”Eine 12-minütige House-Loop-Miniatur mit super lässigen Hi-Hats und einem knapp verdichteten Synth-Mikrokosmos ist da entstanden. Alles so zusammengefädelt, dass nur minimale dramaturgische Wendungen ausreichen, um endlos dranzubleiben.“ Leibniz ”Van Doumen 02“ (Doumen) Auch bei Doumen gab es herrliche Neuigkeiten: eine neue ”Van Doumen“-Platte, bei der sich verschiedene Musiker aus aller Welt durch den Doumen-Backkatalog remixen können. Über Track-Grenzen hinweg. Leibniz' tief hängende und langsam mäandernde Version gefiel uns besonders: ”Große Entschleunigung mit warmen Bassfundamenten. Leibniz kommt hier sehr gut karg, mit runtergepitchter Trap-Erdung.“ Tsorn ”Lithium“ (A Friend In Need) Einen härteren Kontrast bot Tsorn auf ihrer Debüt-EP, inmitten des sonst sehr klassischen Deep House-Programms von A Friend In Need. ”Lithium“ stach aus den drei verschieden schroff ausfahrenden Tsorn-Tracks noch einmal heraus: ”Besonders ”Lithium“ [spielt] mit einem verschlungenen, klaustrophobischen Drive, der mich schon bei Paula Temple enorm angezogen hat. Sehr fokussiert und kraftvoll und dark.“ Bender ”Think Green“ (Kann Records) Und es bleibt straight im Techno verortet. Kann-Mitbegründert-Bender war auf der aktuellen Label-Compilation ”Avocado Dreams“ nämlich ausnahmsweise solo mit einem Track zu hören, der ”sich langsam in hymnischen Ambient-Techno hochschraubt. Da werden weite Assoziationsräume ausgelotet.“ Und ein anziehender, schneller Sog, wie er nicht so oft bei Kann zu hören ist. Mehr zu Kassem Mosse / Tsorn / A Friend In Need / Leibniz / Doumen / Bender / Kann Records / Robyrt Hecht bei frohfroh

Apollo Static x Flowers Of Despair x Video

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Im nächsten Januar kommt mit ”Flowers Of Despair“ das erste Apollo Static-Album heraus. Für das Vorab-Video ging es ins Seniorenheim. Aber vorher geht's ins Tapetenwerk. Dort sitzt mir Julian nämlich ab und zu gegenüber. Julian ist Apollo Static und zugleich maßgebender Kopf des Ketzerpop Kollektivs. Er sprach schon länger von einem Video, das mit Benjamin vom Relativ Kollektiv in einem Connewitzer Seniorenheim gedreht werden sollte. In der Hauptrolle: der ehemalige Theater- und Tatort-Schauspieler Dieter Jaßlauk. Nun ist es fertig und eine überaus gelungene Visualisierung von Apollo Statics wehmütig-augenzwinkerndem Wave-Elektronik-Funk. Denn sowohl die Texte als auch die Musik, seien immer gleichermaßen von einer Dualität geprägt, meint Julian. Die großen Ambivalenzen des Lebens scheinen ihn immer wieder besonders anzuziehen. Bei ”Flowers Of Despair“ – übrigens auch der Titel des Albums – sucht er nach den hellen Momenten, die ebenso in Gefühlen wie Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder totaler Angst innewohnen können. Denn: ”Der point of no return, der dunkelste Punkt, ermöglicht einen neuen Aufbruch. Hier ist das Leben auf das Absolute reduziert, die Hoffnung – dieses völlig sinnlose, irrationale Produkt des tierischen Überlebensinstinkts – entfaltet seine ganze Kraft, weil es sich als das vollständig Gleiche wie die Hoffnungslosigkeit herausstellt. Es ist die Dialektik der Verzweiflung, oder viel platter: jedem Ende wohnt ein Anfang inne.“ Und so entschied sich Julian für ein Seniorenheim als Ort für das ”Flowers Of Despair“-Video-Setting. Ziemlich passend, sind das Altern an sich und Seniorenheime im Speziellen oft mit Tristesse, Vereinsamung und Resignation konnotiert. Die ersten Sequenzen des Videos greifen genau jene Klischees in überzeichneter Weise auf: Nach dem Zähneputzen und Anziehen läuft Dieter Jaßlauk allein durch einen tristen Gang zum Speisesaal mit mehreren Einzeltischen. Niemand sitzt hier zusammen beim Essen des wenig ansprechenden Heimfrühstücks. Später spaziert er allein durch den Park und muss beim Friseur  resigniert feststellen, dass das eigene Haarvolumen keine vermeintlichen Haartrends mehr mitmacht. Dass Dieter Jaßlauk zum Schluss im Bewegungsraum mit einer analogen Orgel den ”Flowers Of Despair“-Refrain übernimmt und damit eine Seniorentanzrunde animiert, dreht die Tristesse-Medaille dann mit einem simplen Move. Trostlose Umgebung lebt plötzlich und weird auf – neu ist das nicht, aber in diesem Fall passen Song- und Video-Atmosphäre einfach sehr treffend zusammen. Im Herbst soll es ein weiteres Video geben, Ende Januar 2017 dann das Album. Apollo Static Facebook / Soundcloud Mehr Apollo Static bei frohfroh
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